6ter Tag
Sonntag, 29.10.2023
.... verfluchte Zeitumstellung ... I was ready für das Frühstück und dann seh ich auf dem TV, dass ich eine Stunde zu früh auf den Beinen bin ... und das am SONNTAG ... habe aber auf jeden Fall gut geschlafen und für meine Verhältnisse auch ziemlich lange ...um die Zeit zu überbrücken, hier noch ein Nachtrag zum gestrigen Abend, Stichwort „Frustessen“ ... der geführte Rundgang durch die Stadt war okay und der Guide gab sich alle Mühe, am Ende empfahl er mir das Lokal „el Cerano“ und ich freute mich auf frische Calamares ... eine angesprochene Señorita in Begleitung ihrer Freundin zeigte mir erst ihr Lieblingslokal und dann den Weg zum Cerano ... zu meiner Überraschung fand ich es auch im Labyrinth der unendlich vielen Gassen im Gewusel der „Samstag Abend Ausgänger“...ABER: ZU, geschlossen und von Öffnungszeiten weit und breit keine Spur – wahrscheinlich muss man für mehr Infos den QR Code scannen ... also zurück, doch nun war das Finden der von Señorita empfohlenen Alternative in diesem Wirrwarr für mich leider nicht möglich ... enttäuscht nahm ich Platz an einer beliebigen Bar – offensichtlich gibt's davon mehr als Gäste – nach zehn Warteminuten erkannte ich das System immer noch nicht: Bedienung oder Selbstholer ... frustriert ging ich weiter, kaufte im Supermarkt noch Zahnpasta und versuchte den Hafen zu finden, dabei erinnerte ich mich an Istanbul : alle Wege nach unten führen zum Meer ... nach dem gründlichen „Check In“ mit der üblichen Sicherheitskontrolle war ich wieder in meiner Kajüte 7332 und ging zum Abendessen ...
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Landgang Gasse
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... nach meinem Sonntagsfrühstück will ich auf einem Landgang den anderen, den West-Teil der Stadt erkunden und vielleicht noch das eine oder andere Motiv entdecken ...
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ich liebe dieses Frühstück ... kann mir meinen Lieblingsplatz in der Fensterecke auswählen und auch bei den Speisen habe ich nicht wie zu den anderen Mahlzeiten die Qual der Wahl, weil ich weiß, was ich zum Glück des Tages, des Sonntags, brauche – eigentlich nicht viel: zwei ofenfrische Brötchen – Mohn und Sesam – jedes dick mit Butter und Marmelade, dazu zwei noch warme, gekochte Eier, dazu ein Glas O Saft und zwei Tassen „Heesen“, vielleicht noch einen Jogurt mit Vogelfutter und eine Wiener in die Hand auf den Weg ... der Blick aus dem Panoramafenster lässt vermuten, dass es mit Sonne wohl heute auch nix wird ...
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Frau mit Trommel
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komme gerade von der Rezeption, weil ich mir mal wieder verarscht fühle, meine Unwissenheit brutal missbraucht wurde ... nicht nur weil ich es als Unverschämtheit finde, dass ich für den Internetzugang richtig Kohle löhnen muss, wo in jedem ICE dies zum Service zählt, dachte ich „google+“ bedeutet im Paket die Nutzung von „google“- der Suchmaschine... NEIN ist es nicht, wie die Dame mir am Tresen erklärte, dies ist nur eine weitere Form einer Sozialen Plattform... also zahlte ich - nur um über whatsapp mit meinen Lieben in der Heimat kommunizieren zu können - einen knappen Hunderter für die Reise, wenn ich also Google, besonders die Fernleihe der Bibliothek, youtube etc nutzen will, was ich ja wollte, muss ich noch zwei Scheine drauflegen ... da kommt einen doch da glatt der kalte Kaffee hoch ... nun warte ich, bis sich mein Blutdruck normalisierte und buche es als Lehrgeld ab
... die Uhr zeigt kurz nach halb neun, ich lese noch etwas und schau mal was sich Petrus in einer Stunde für den spanischen Sonntag ausdachte, um mich dann für den Tag neu zu orientieren ...
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Soo, die ersten Sonnenstrahlen machen dem Tag alle Ehre und ich werde sie nutzen ... beim gestrigen Landgang hatte ich noch die stürmische See in den Knochen und ging wie bei einem Erdbeben auf schwankenden Boden ... um dann beim Auslaufen hoffentlich wieder rechtzeitig an Bord zu sein...,
...14:00 Uhr gerade mit der dunklen Wolke erreichte ich nach einem ausgiebigen Spaziergang rechtzeitig mein temporäres Zuhause... und bevor ich mich erst lang mache und dann das Auslaufen beobachte, will ich die Eindrücke festhalten, solange sie noch frisch sind, denn es waren viele ...
das Perverseste des Tages: an der Querstange vom Kinderwagen war das Mobile festgemacht und das Baby bekam statt dem Nuggel bewegte Bilder als Einschlafhilfe ... daran müssen wir uns offensichtlich gewöhnen und der Verblödung der Masse zusehen ...
„Westdeutsche haben keine Diktatur Erfahrung und müssen noch lernen, zwischen den Zeilen zu lesen, Unter- und Zwischentöne erfassen und die Lügen erkennen“ – sinngemäß zitiert nach einem ehemaligen Leiter des Stasi Museums...doch der Lernprozess wird ein sehr schmerzhafter werden, liebe Brüder und Schwester vom Rheinufer ... meint ein Alter Weis(s)er Mann zur Zeit auf See
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Frau mit Hund
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Disculpe Señorita ayuda me - donde fresh calamares? ... mit zwei Hunden ging sie am Strand spazieren und während man(n) im grün versifften D mit einer sexuellen Belästigung rechnen muss, wurde mir eine solche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft angetan, dass mir wahrhaftig richtig warm um's Herz wurde ... sie beschrieb mir freundlich den Weg und als sie erkannte, dass ich aus einer anderen Zeitrechnung kam, also kein Google map nutze, rief sie mich zurück, denn sie hatte inzwischen gegoogelt und empfahl „A Taberna de Cumqueaso“ und zeichnet ein Kreuz auf meine grobe Touristenkarte...was ich zwei Stunden später zu schätzen wusste, denn sie recherchierte auch gleich noch die Öffnungszeit ...muy amable! ... meine Restfamilie würde mir das Ansprechen einer jungen Frau untersagen, wäre für einen Mann jenseits der Siebzig einfach nur peinlich, so der oft wiederholte Kommentar ... doch ich genieße dieses Nachleuchten einer verglühenden Aura ... ich musste noch oft fragen und immer (!) bekam ich eine hilfsbereite Antwort ...
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die Kontakthilfe „soll ich euch zusammen fotografieren?“ funktioniert mit dem Selfmade Stick leider auch nicht mehr ...
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ab dem 30. September ist der Strand für Hunde zugelassen und bereitet Spaß zu sehen, wie die Vierbeiner, kaum von der Leine los gehakt , fröhlich über den Sand tobten ...
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Hundewaschsalon
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Neue Erkenntnis – es gibt einen Waschsalon für Hunde – kommen in eine Box, werden geduscht und trocken geföhnt ... kaum zu glauben, hab's fotografiert...
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du fühlst dich angesprochen, dabei telefonieren die Menschen nur, haben aber schon nicht mehr das Mobile in der Hand, was an ein Gespräch mit einer Tafel Schokolade erinnerte, sondern nur Mikro und Hörer im Ohr ... das verwirrt den Alten Weis(s)en Mann ...
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... an den zahlreichen Spaziergängern zum Sonntag und deren Kleidung – auch der Kinder - kannst du den Wohlstand dieser Stadt erkennen... soll eine der teuersten im Land sein ... so einen friedlichen und sauberen weiträumigen Platz und wenn Fremde, dann nur zahlende Touristen und keine Neubürger mit fordernder Hand und schwarz gewandet – wünschte ich mir in unserer Hauptstadt ... doch der Zug ist längst abgefahren ...
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ein friedlicher Platz
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fangfrische Calamares
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wenn du einmal fangfrische Calamares gegessen hast, wirst du keine mehr auf dem Schiff essen ... so lobte ich es auch dem Wirt gegenüber und versprach six Sterne in meinem FB account...mit zwei Bier „la quenda porfavor“ kam's 14,60 € ... am Nachbartisch speiste eine Ehepaar aus Australien... „disculpe – I have three sisters in law in Sydney – and next year I will visit her, meaby“ ...
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dies war mein Sonntag – und ich bin's rundum zufrieden ... verabschiede mich jetzt in die Siesta und wir treffen uns zum Auslaufen an der Reling ...
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Schwester, wenn du über die Klugheit der Tiere sprich Tintenfisch Oktopus filisofierst, dann nimmt das kein Ende und wir sind bei VEGAN, denn auch die Kuh ist nicht blöd & Schweinchen Bab schon gar nicht ... wenn ich dann aber diesen Pflanzenessern aus meiner Lehrzeit berichtet, dass den BiO Produkten die Nährstoffe über die menschlichen / tierischen Fäkalien zu geführt werden, dann essen die Menschen vor lauter Ekel früher oder später nur noch industriell hergestellte Pellets wie sie heute ihre Hunde / Katzen füttern ... dann Ende von Lustig und Schluss mit der Genussfähigkeit ... der Anfang ist ja schon gemacht: Bier ohne Alk, Zigaretten ohne Nikotin, Sex ohne Körper ... das war das Wort zum Sonntag ... jetzt geh ich an die Reling um das Auslaufen nicht zu verpassen ... P.S. hoffentlich ist Neptun diesmal gnädiger ...
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Auslaufen
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so ein Auslaufen ist schon ein bewegender Moment und ich dachte an meinen Bruder wie oft er's als Koch erleben durfte oder in der Kombüse ausharren musste ... übrigens Korrektur soeben vom Käpt'n durchgegeben, es waren nicht neun sondern acht Meter hohe Wellen, die ihre Opfer forderten ... auch die kommende Nacht soll nicht ganz harmlos sein ... also werde ich mal rasch was essen gehen ... damit's sich auch lohnt ...
< ⎈ ⎈ >